- Speicheradressierung
- Speicheradressierung,Verfahren für das Ansprechen der einzelnen Speicherzellen in einem Speicherbaustein (RAM). Die Speicherzellen sind in einer Matrix angeordnet (rechteckiges Spalten- und Zeilenschema). Sie werden über eine Zeilen- und eine Spaltenadresse angesprochen. Dabei werden RAS- und CAS-Signale verwendet. RAS steht für Row Address Strobe (dt. »Reihenadressenimpuls«), CAS für Column Address Strobe (dt. »Spaltenadressenimpuls«). Der Prozessor übermittelt zunächst die Zeilenadresse (RAS-Signal) und liest die gesamte Zeile in einen Zwischenspeicher ein. Anschließend übermittelt er das CAS-Signal, mit dem ein einzelnes Bit der Zeile bzw. eine einzelne Speicherstelle ausgewählt wird.Um mit wenigen Leitungen zur Ansteuerung aller Kreuzungspunkte der Matrix auszukommen, setzt man das Zeitmultiplexverfahren (Multiplexer) ein. Beide Signalarten werden über dieselben Leitungen übertragen.Die Zugriffszeit, also die Zeit zwischen Anlegen der Adresse und Verfügbarkeit der Daten beim Lesen, liegt heute bei etwa 60 Nanosekunden, wobei beispielsweise 50 Nanosekunden auf die RAS- und 10 Nanosekunden auf die CAS-Zeit entfallen. Die Zykluszeit - die Mindestzeit, die zwischen zwei aufeinander folgenden Zugriffen verstreichen muss - ist höher als die Zugriffszeit, weil sich der Baustein vom Auslesen einer Speicherzelle durch das Rückschreiben erst erholen muss.Die RAS/CAS-Signale dienen zusätzlich dem Refresh.TIPP:Zwischen RAS- und CAS-Signal treten Wartezyklen (Delays) auf. Deren Anzahl gibt Aufschluss über das Arbeitstempo des Speicher-Chips: drei Wartezyklen weisen auf eine eher langsame Verarbeitung hin, zwei auf eine eher schnelle.
Universal-Lexikon. 2012.